Bodengrund - Die richtige Pflege

Veröffentlicht am 22. April 2021 um 11:50

Ich habe diesen Artikel bewusst in den Bereich der "Problembehandlung" geschrieben, weil er bei manchen tatsächlich "Probleme" verursachen kann. 

Ein sicher so divers diskutiertes Thema wie die richtige Beleuchtung ist momentan ob man sein Becken mit oder ohne Bodengrund(Barebottom) betreibt. 

 

Ohne eine Empfehlung auszusprechen möchte ich kurz auf die Vor- und Nachteile eingehen. 

 

Nach der reinen Ästhetik eines Riffaquariums zu beurteilen, wäre für mich ein Becken ohne Bodengrund kaum vorstellbar. Doch dennoch gibt es berechtigte Probleme, die beim einbringen von Sand einfach mit der Zeit entstehen. 

 

Wie wir bereits in dem Artikel "Stickstoffkreislauf" gelesen haben, siedeln sich extrem wichtige Bakterienkulturen gerade im Substrat an, die unseren Stickstoffkreislauf ankurbeln. Zum Substrat zählen aber nicht nur Steine sondern auch Sand, Ablegersteine und sämtliche anderen Materialen die eine Oberfläche für Bakterien bieten. 

Somit ist mal klar, dass der Sand (insofern gut gepflegt) eine Vielzahl an nützlichen Bakterien beheimatet. Aber nicht nur Bakterien, sondern auch einiges an Kleinstlebewesen wie Spaghettiwürmer, Borstenwürmer, Flohkrebse oder Mysis. Abhängig von der Körnung des Bodengrundes, kann man sich die Pflege extrem vereinfachen.  

Bei feinem Sand mit einer Körnung bis 2mm, kann man eine beachtliche menge an Tieren einsetzen die den Bodengrund sauber halten. 

Grabende Seesterne (Archaster angulatus) zum Beispiel wühlen sich den ganzen Tag durch den Sand. Sie  durchlüften ihn einerseits und andererseits fressen sie schädliche Abfallprodukte, die später zu Problemen führen könnten. 

Aber auch grabende Schnecken wie Babylonia sp. kann man sehr gut zur pflege des Sandes nutzen. 

 

Als letztes gibt es dann natürlich noch Baggergrundeln oder Schläfergrundeln (Valenciennea) 

, die den Sand den ganzen Tag herumschaufeln. Der einzige Nachteil einer Grundel ist, dass sie durch ihre "Grabungsarbeiten" natürlich eine Große menge Sand im Becken verschiebt und eine Trübung des Wassers die Folge sein kann. 

 

Doch es gibt natürlich auch Nachteil beim verwenden von Bodengrund.

 

Wie leicht zu erkennen ist, ist der Sand auf jeden Fall "Pflegebedürftig". Einbringen und nichts machen wird auf Dauer zu Problemen führen. 

Auch bei starker Strömung im Becken, kann es leicht seien, dass sich der Sand im Becken verteilt.

Wird der Sand nicht regelmäßig durchmischt oder von Tieren durchkämmt, können sich gefährliche Depots ansammeln, welche die Nährstoffwerte in die Höhe treiben. 

 

Empfindlichere Korallen haben ein Problem damit, wenn dauernd Sand auf ihnen verteilt wird. Viele Aquarianer gehen daher dazu über, sich den Pflegaufwand zu sparen und gleich ohne Bodengrund zu fahren. 

So ist es jedem Selbst überlassen wie er sein Becken fährt. 

 

Wichtig: Überlegt euch vor dem Kauf von Sand ob und welchen ihr einsetzen wollt. Grundeln und grabende Tiere bevorzugen eher Feinere Körnungen. Manche Grundeln können verletzt werden wenn der bereitgestellte Sand zu Grob ist. 

 

Also zusammengefasst: 

 

  • Überlegt euch ob ihr euch mit der pflege des Sandes auseindersetzen wollt. 
  • Achtet auf die Körnung des Sandes 
  • seid euch bewusst das ein Bodengrund immer mit etwas mehr Aufwand verbunden ist

 

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