Aiptasia pulchella hinterlistige Glasrose

Veröffentlicht am 16. Januar 2021 um 21:15

Eines der lästigsten Tiere im Riffaquarium ist mit Sicherheit die Glasrose oder auch Aiptasia pulchella.

 

Diese kleinen durchsichtigen Seeanemonen, können sich binnen kürzester Zeit zur absoluten Plage vermehren. Sind die Umstände optimal und fehlen die natürlichen Fressfeinde, so ist das Feld frei und die Glasrosen vermehren sich ungehindert. 

Grundsätzlich sind die kleinen Seeanemonen nicht unbedingt ein Problem. In einem Anemonen Becken zum Beispiel, können sie keinen Schaden anrichten. Aber in SPS lastigen Aquarien, kann die Aiptasia mit ihren Tentakeln andere Korallen vernesseln. 

 

Auch problematisch verhält sich die falsche Art der Bekämpfung. Sollte die Aiptasia merken das sie stirbt ,( Einstich durch Nadel) lässt sie hunderte Nachkommen auf einmal ins Aquarium und man hat am nächsten Tag erst wieder viele Exemplare mehr. 

 

Aufgrund dieses Umstandes, gibt es vier einigermaßen sichere Bekämpfungsmethoden. 

 

1. Die Bekämpfung mit dem von verschiedenen Herstellern produzierten Glasrosen-Mitteln.

Ich verwende das von RedSea Aiptasia X. 

Das Mittel wird mit einer Spritze direkt auf die Mundscheibe der Anemone gespritzt und soll dabei die Mundöffnung verkleben. Nachdem die Seeanemone das Mittel aufgenommen hat, beginnt sie sich zu zersetzten. 

Achtung! Bei falscher Anwendung kann es auch hier zu einer explosionsartigen Vermehrung kommen. Ebenso wie bei der Nutzung anderer Substanzen ,wie Salzsäure, habe ich die Erfahrung gemacht, das es sich negativ auf die Vernichtung auswirkt und eher eine Vermehrung fördert. 

2. Die Lysmata wurdemanni Garnele. Der Wurdemanni wird ebenso nachgesagt Glasrosen zu fressen. Hier muss man aber etwas beachten. Es wird vermutet, dass nur Wildfänge an die Glasrosen gehen und die im Handel angebotenen Nachzuchten, diese verschmähen. 

Ebenso sollte man bei einer Aiptasia Plage mehr als eine Garnele einsetzen, um Herr der Lage zu werden. Wenn man einen Wildfang bekommt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sie auch den Glasrosen den Gar aus machen.

3. Acreichthys tomentosus Tangfeilenfisch: Der Tangfeilenfisch ist eine effektive Waffe im Kampf gegen die kleinen Seeanemonen, aber zu welchem Preis ? 

Es wird dem Fisch nachgesagt, er nasche zuweilen auch mal gerne an anderen Korallen. Im Visier: Krustenanemonen, Kenia Bäumchen oder sogar LPS. Wer so einen Fisch einsetzt, muss je nach Besatz damit rechnen, dass der Tangfeilenfisch auch an andere Korallen oder Anemonen geht. Hier sollte vorher schon gründlich überlegt werden, ob man sich für den tomentosus entscheidet oder lieber eine andere Methode wählt. 

 

4. Berghia stephanieae- Glasrosenfressende Schnecke: Auf jeden Fall eine der sichersten Methoden die Aiptasia Pest in den Griff zu bekommen, ist das Einsetzen einer Glasrosenfressenden Schnecke. Die Schnecke ernährt sich ausschließlich von den kleinen Seeanemonen. Was zum einen ein Vorteil ist, ist auf der anderen Seite wiederum ein Nachteil, denn die Tiere verhungern schlichtweg, sollten sie keine Glasrosen mehr finden. 

Auch hier gilt, dass eine einzelne Schnecke bei einem mittleren bis starken Befall, kaum etwas ausrichten kann. Es sollten also mehrere Tiere eingesetzt werden.

Hier sollte man überlegen, ob man die Schnecken nach der Vernichtung der Aiptasias nicht wieder weitergibt. 

Berghias gibt es bereits von einigen Hobbyzüchtern und Händlern als Nachzuchten zu erwerben. 

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