Umkehrosmoseanlage - Kurz erklärt

Veröffentlicht am 22. April 2021 um 13:04

Die Basis für ein Meerwasseraquarium ist auch eine richtige Wasseraufbereitung. Unser Leitungswasser, ob trinkfähig oder nicht , ist leider nur selten geeignet.

 

 

Die im Leitung - oder Trinkwasser enthaltene Nährstoffe sind meist absolut ungeeignet um dieses für ein Meerwasseraquarium zu verwenden.
Doch auch Silicium (SiO2) oder die Carbonathärte sind wesentlich höher als in den käuflichen Meerwassersalzen.
 
Nun steht man als Aquarianer vor einem Problem bei dem uns eine Umkehrosmoseanlage leichte Abhilfe schafft.
Sie sorgt dafür, dass wir unerwünschte Stoffe aus dem Wasser entfernen.
 

Wie funktioniert das ?

 
Bei einer Umkehrosmoseanlage gibt es im Wesentlichen 3 Anschlüsse:
 
  • Frischwasser oder Leitungswasseranschluss
  • Abwasserventil
  • Reinstwasseranschluss (Permeat)
 
Das Funktionsprinzip der Anlage ist wie folgt:
 
Das Leitungswasser wird entweder mit dem Leitungsdruck oder durch eine Druckerhöhungspumpe durch eine Reihe von Filtern gepresst. Neben Kohlefilter, Feinfilter und Silikatfilter, wird das Wasser durch eine Membran(semipermeable Membran) gedrückt.
Durch diese Membran lässt die Wassermoleküle passieren, hält aber jene Stoffe zurück, die für unser Aquarium gefährlich werden könnten.
 
Das Endprodukt ist Reinstwasser, frei von Schädlichen Stoffen. Dennoch kann es notwendig sein, nach der Umkehrosmoseanlage noch einen zusätzlichen Harzfilter zu installieren, da die Anlage nicht das gesamte Silikat restlos entfernen kann.
 
Es empfiehlt sich, beim Städtischen Trinkwasserversorger einmal nach einer Analyse zu fragen oder mit den Zahlreichen Anbietern selbst eine durchführen zu lassen.
 
Je höher der Druck der UO ist, desto ein besseres Verhältnis von Abwasser zu Permeat/ Reinstwasser bekommt man. So haben sehr gute Osmoseanlagen ein Verhältnis von 1:1, Standardmodelle leider weitaus weniger.

 

 

Die Wartung:

 

So einfach diese Geräte in der Anwendung sind, gehören sie leider dennoch gewartet. Die Wartung bezieht sich auf das regelmäßige tauschen der Filter.
  • Feinfilter
  • Kohlefilter
  • Harzfilter
  • Membran
Die meisten dieser Filter(Kartuschen) haben eine Lebensdauer von etwas 6 Monaten. Membranen halten in der Regel 12 Monate abhängig vom Verschmutzungsgrad des Ausgangswassers.
 
Die Wasserqualität des Reinstwassers kann man sehr gut selbst mithilfe eines Leitwertmessgerätes testen.
Zeigt das gerät einen Wert höher als 50 mikrosimens/Liter an, sollten sofort Filter und Membran getauscht werden.
In der modernen Riffaquaristik trifft man dennoch viele Leute die ihre Filter bereits ab einem Wert von 20 tauschen.
 
Achtung: Ein Leitwertmessgerät (TDS Meter) kann nicht den Silikat Gehalt des Wassers messen.
 
Es ist demnach erforderlich, regelmäßig das Wasser auf Silikat testen zu lassen. Viele Anbieter wie z.B. OCEAMO bieten sogar eine kostenlose Überprüfung an wenn man eine Meerwasserprobe einschickt.
Die Menge des eingesetzten Harzes richtet sich wiederum nach dem Ausgangswert im Leitungswasser.
Denkt daran die Harze regelmäßig zu tauschen. Sie sind leider oft schneller erschöpft als die anderen Filter.

 

Die Kaufentscheidung:

 
Zusammengefasst gibt es die unterschiedlichsten Anlagen am Markt. Von 40€ bis hin zu mehreren tausend € ist fast alles zu finden.
Die Hersteller machen als Angabe für eine solche Anlage die Tageshöchstleistung an produzierten Reinstwasser (z.B. 180 Liter/Tag).
 
Mit dieser Angabe kann man dann je nach Aquarium Größe entscheiden, welche Umkehrosmoseanlage man nimmt.
Geräte mit höheren Durchfluss (z.B. 400 Liter/Tag) besitzen meist eine Druckerhöhungspumpe und damit ein besseres Abwasser/ Reinstwasser Verhältnis.
 
Silikatfilter kann man optional an allen anlagen dahinter schalten.

 

Den Einsatz eines Harzfilters und den Aufbau findet ihr im nächsten Artikel zu diesem Thema. 

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