Der Start- Schnellstartmethode

Veröffentlicht am 24. Januar 2021 um 21:08

Der Start eines Riffaquariums ist immer etwas Besonderes.

 

Generell macht es die Faszination aus, einem kleinen Riff beim entstehen zuzusehen. 

Ich versuche euch hier einen kurzen Überblick zu schaffen, worauf ihr achten solltet beim Aufbau eines Meerwasseraquariums. 

Sich vorab über die Materie zu informieren ist unabdinglich für dieses Hobby. Bücher gibt es reichlich, aber leider nicht mit dem aktuellen und zeitgemäßen Stand der Erkenntnisse und Technik. Ein guter Tipp ist das Buch "Meerwasserchemie". Hier kann man sich eine gute Grundbasis für die Chemie eines Riffaquariums beibringen und die Abläufe besser zu verstehen. 

 

Somit muss man zwangsläufig auf das Internet zurückgreifen und sich hier, durch einen Urwald an Informationen arbeiten. 

 

Die nachfolgenden Empfehlungen haben bei mir, nun beim zweiten aufgebauten Becken sehr gut funktioniert. 

 

Nachdem man ein passendes Set oder Becken ausgewählt hat, muss man sich nun auch noch für das richtige Substrat, also die Steine, entscheiden...

 

...das Richtige...?

 

...na gut da kann man drüber diskutieren.

 

Vor einiger zeit hat man ein Riffaquarium keinesfalls ohne Lebendgestein aufbauen und starten können. Doch der umweltschädliche Abbau sowie der teure Transport der Steine, die direkt aus dem Meer entnommen werden, hat die Aquaristik auf Ersatzprodukte gebracht. Heutzutage hat man die Möglichkeit, ein Aquarium auch ganz ohne Lebendgestein zu starten und zu betreiben. 

Man kann vergleichsweise auch Kunstmaterialien wie Riffkeramik oder Real Reef Rocks (RRR) verwenden, welche eine gute Alternative darstellen. 

Doch welche Vorteile bieten diese Alternativen ? 

 

-Keine ungebetenen Gäste (Borstenwürmer, Glasrosen, Fangschreckenkrebse...) 

-Keine unerwünschte Algenaufwüchse 

-Kann nicht vergammeln bei falscher Hälterung 

-Umweltschonender als der Abbau von LS 

-Kann trocken verklebt werden 

 

Ich selbst habe eine Mischung aus RRR und Lebendgestein gewählt, da ich der Auffassung bin, sehr nützliche Biologie in Form von Kleinstlebewesen und Bakterien aus dem Meer in mein Becken einzubringen.

 

Aber Lebendgestein ist nicht gleich Lebendgestein! 

 

Achtet aber beim kauf von LS, dass es nicht vermodert riecht, keinen unerwünschten Bewuchs hat und wenn möglich aus einem nachhaltigen Abbau kommt. 

 

Nun gut, jetzt aber zum Start: 

 

  1. Baut zuerst den Riffaufbau mit den ausgewählten Steinen oder Keramik und verklebt diese. Achtet auf einen luftigen Aufbau und baut nicht zu hoch- die Korallen brauchen Platz zum wachsen.
  2. Das Becken muss auf einem stabilen Untergrund stehen, und mit einer Wasserwaage ausgerichtet werden.
  3. Anschließend könnt ihr den ausgewaschenen Sand oder Korallenbruch einbringen. (achtet darauf ca. 3 cm hoch einzufüllen). Den Sand um die Steine herum verteilen, und nicht die Steine auf den Sand stellen. 
  4. Danach könnt ihr das Aquarium mit Osmosewasser befüllen und das Wasser auf 25 Grad aufheizen. (Wen ihr das Aquarium mit Lebendgestein startet, muss das Wasser vorher aufgesalzen und auf Temperatur gebracht werden. Erst dann dürft ihr es ins Becken füllen).
  5. Gleichzeitig mit der Befüllung mit Osmosewasser, schaut ob alles Dicht ist und macht einen Probelauf der Technik. So kann man feststellen ob alles einwandfrei funktioniert (Achtung : der Abschäumer kann nur auf seine Funktion an sich geprüft werden, er wird aber kein Schaumergebnis liefern im Osmosewasser)
  6. Wenn alles Dicht ist, und die Technik funktioniert, könnt ihr das Wasser ausfalzen und auf die gewünschten 35 Promille bringen. Schüttet das Salz erst ins Aquarium, wenn die Temperatur von 25 Grad erreicht ist.. 
  7. Startet die Technik und die Beleuchtung. Hier kann man bereits mit geringerer Intensität normal beleuchten. Alternativ könnt ihr ebenfalls Startbakterien wie Special Blend von Arka hinzufügen. Ebenso ist das einbringen von Aktivkohle hier ein Vorteil, um unerwünschte Schadstoffe von Technik und Reinigung auszufiltern.
  8. Nach einem Tag messt ihr den Salzgehalt, PH, NO3, PO4 und die Temperatur. Wenn alles in einem tolerantem Bereich liegt, könnt ihr sofort beginnen, robuste Weichkorallen und LPS einzusetzen
  9. Bemerkt ihr nach einigen Tagen einen leichten Algenaufwuchs, könnt ihr Einsiedlerkrebse oder Schnecken einsetzen. 
  10. Versucht Verbraucher, wie Korallen immer in einem Verhältnis zu Fischen einsetzen. ( Fische erhöhen durch Ausscheidungen und Futter den Nährstoffgehalt im Wasser, Korallen verbrauchen diese Nährstoffe für ihr eigenes Wachstum ) 
  11. Messt regelmäßig eure Nährstoffe, Karbonathärte und Kalzium. Wenn ihr hier einen Verbrauch feststellt, solltet ihr euch über den Einsatz eines Versorgungssystems Gedanken machen. 
  12. Wenn ihr bemerkt, dass der KH sinkt, startet mit dem Versorgungssystem eurer Wahl. Die meisten Versorgungssysteme arbeiten ähnlich. Dennoch ist je nach Verbrauch und Besatz, eine Dosieranlage notwendig bzw. von großem Vorteil.
  13. Ihr könnt nun auch weitere Korallen einsetzen und stets die Nährstoffe im Auge behalten. Sinkt NO3 oder PO4, dann könnt ihr weitere Fische hinzu setzen (sofern es die Beckengröße erlaubt).
  14. In regelmäßigen Abständen, solltet ihr die Nährstoffe und KH sowie CA kontrollieren. Wenn ihr einen Wunschbesatz erreicht habt, messt 2 Tage ohne Ausgleich euren Verbrauch. Anhand dieses Verbrauches, könnt ihr die tägliche Dosierung berechnen. 
  15. Um auch regelmäßig einen Überblick über die, nicht selbst gemessenen Elemente, ist es ratsam eine ICP Analyse machen. 

 

Dieser kleine Leitfaden dient nur zu Orientierung und wir wissen ja dass viele Wege ans Ziel führen. 

 

Wenn ihr bestimmte Hilfestellungen speziell für euer Becken braucht, könnt ihr mir auch gerne direkt schreiben. 

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